Als deutscher Webhoster begegnet man oft Herausforderungen, die in WHMCS, einem hauptsächlich für den US-Markt entwickelten Tool, nicht optimal gelöst sind. Ein Beispiel hierfür ist die Domainverlängerung, die erst nach Zahlungseingang des Kunden erfolgt. Erreicht die Rechnung den Kunden nicht oder wird sie vergessen, kann die Domain ungewollt auslaufen und verloren gehen. Während dies in den USA vielleicht üblich ist, führt es in Deutschland schnell zu unzufriedenen Kunden – auch wenn sie selbst für die fristgerechte Zahlung verantwortlich wären.
Ich kenne keinen deutschen Provider, der dieses Vorgehen beibehält, und auch wir wollten eine kundenfreundlichere Lösung. Meine Suche nach einer WHMCS-internen Lösung blieb jedoch erfolglos, da der WHMCS-Support klarstellte, dass keine Änderungen in dieser Hinsicht geplant sind. Also nahm ich die Sache selbst in die Hand und entwickelte einen eigenen Fix.
Die Lösung: Ein Hook zur automatischen Domainverlängerung
Ich habe einen Hook geschrieben, der überprüft, welche Domains in den nächsten zehn Tagen ablaufen. Dieser prüft dann, ob die Domains gekündigt sind oder die automatische Verlängerung aktiviert ist. Falls die Domain nicht gekündigt ist und die automatische Verlängerung aktiv ist, nutzt der Hook die interne WHMCS-API zur Durchführung der Verlängerung. Dadurch wird sichergestellt, dass das korrekte Domainmodul verwendet wird.
Sollte die Verlängerung fehlschlagen, wird sofort eine Admin-E-Mail verschickt und der Verlängerungsversuch am nächsten Tag wiederholt. Dies geschieht so lange, bis die Domain entweder erfolgreich verlängert oder endgültig abgelaufen ist.
Fazit
Mit diesem kleinen, aber wirkungsvollen Fix konnte ich ein grundlegendes Problem von WHMCS, das besonders deutsche Provider betrifft, beheben. Es zeigt sich, dass mit etwas Eigeninitiative und technischem Know-how auch scheinbar unveränderliche Systeme an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können.
Dieser Ansatz erhöht nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern sorgt auch dafür, dass wichtige Domains nicht ungewollt verloren gehen. Ein Gewinn für beide Seiten – den Provider und den Kunden.
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